
Bildquelle: „KI-generiertes Bild mit OpenAI DALL·E“
Was haben ein erfahrener Meister kurz vor der Rente und ein digitalaffiner Berufseinsteiger gemeinsam?
Auf den ersten Blick vielleicht wenig – und doch liegt gerade in dieser Verbindung eine der größten Chancen für Stadtwerke.
Denn in Zeiten von Fachkräftemangel und demografischem Wandel wird eines immer klarer:
Altersdiversität ist kein Risiko – sie ist ein echter Wettbewerbsvorteil.
Demografischer Wandel: Die Ausgangslage für Stadtwerke
Die Altersstruktur der Belegschaften in kommunalen Unternehmen verändert sich spürbar.
Viele Beschäftigte der Babyboomer-Generation stehen kurz vor dem Ruhestand, während gleichzeitig zu wenige junge Fachkräfte nachrücken. Für viele Stadtwerke bedeutet das:
- Wissensverlust droht, wenn langjährige Mitarbeitende ausscheiden.
- Rekrutierung wird schwieriger, weil der Pool an verfügbaren Talenten schrumpft.
- Arbeitsstrukturen müssen sich anpassen, um auch in Zukunft leistungsfähig zu bleiben.
Die Antwort auf diese Herausforderungen lautet nicht: Entweder jung oder alt. Sondern: Beides – im besten Sinne.
Was Altersdiversität in der Praxis bedeutet
Ein altersgemischtes Team bringt verschiedene Perspektiven, Kompetenzen und Erfahrungen zusammen.
Im Idealfall ergänzt sich das gegenseitig – vorausgesetzt, die Rahmenbedingungen stimmen.
Beispielhafte Vorteile:
- Ältere Mitarbeitende bringen praktisches Erfahrungswissen, Ruhe in kritischen Situationen und ein tiefes Verständnis von Kundenbedürfnissen mit.
- Jüngere Mitarbeitende bringen frische Impulse, hohe Technikaffinität und neue Ideen für moderne Arbeitsweisen mit.
Was dabei entsteht, ist ein produktiver Generationenmix, bei dem alle voneinander lernen
– ob beim Einsatz digitaler Tools, im Umgang mit Kunden oder in der Lösungsfindung bei komplexen Aufgaben.
Typische Herausforderungen – und wie Stadtwerke ihnen begegnen können
1. Vorurteile abbauen:
Manche jüngere Mitarbeitende halten ältere Kollegen für „technikfern“. Ältere denken mitunter, „die Jungen wollen nicht mehr richtig arbeiten“. Hier helfen klare Kommunikation, gemischte Teams
und eine gelebte Fehlerkultur.
2. Wissenstransfer sichern:
Wertvolles Erfahrungswissen droht oft mit dem Ruhestand zu verschwinden. Ein strukturiertes Wissensmanagement, Mentoringprogramme oder Jobshadowing helfen, Know-how zu bewahren.
3. Weiterbildung für alle ermöglichen:
Digitale Lernplattformen bieten die Chance, Mitarbeitenden aller Altersgruppen Weiterbildung flexibel zugänglich zu machen –
unabhängig von Vorerfahrung oder Tempo.
4. Generationengerechtes Arbeiten fördern:
Nicht jede Maßnahme muss allen gefallen – aber flexible Arbeitszeitmodelle, altersgerechte Gesundheitsangebote oder gemischte Projektteams sorgen dafür, dass sich alle gesehen
fühlen.
Warum Altersdiversität ein strategischer Gewinn ist
- Innovationskraft: Unterschiedliche Blickwinkel regen zu neuen Ideen an.
- Teamstabilität: Verschiedene Erfahrungslevel gleichen sich aus – das macht Teams widerstandsfähiger.
- Besserer Kundenkontakt: Unterschiedliche Generationen verstehen unterschiedliche Zielgruppen besser – ein Vorteil, gerade im Servicebereich.
- Höhere Arbeitgeberattraktivität: Unternehmen, die Vielfalt aktiv leben, sind für Bewerber interessanter – egal welchen Alters.
Fazit: Nicht entweder oder – sondern gemeinsam
In einer Arbeitswelt im Wandel braucht es nicht weniger Unterschiede, sondern mehr Verständnis und Verbindung zwischen den Generationen. Stadtwerke, die altersgemischte Teams nicht als Kompromiss, sondern als Chance sehen, schaffen langfristig eine Kultur der Wertschätzung, Entwicklung und Stabilität.
Wer in der Belegschaft auf Altersvielfalt setzt, macht nicht nur die eigene Organisation resilienter – sondern stärkt die gesamte kommunale Daseinsvorsorge.
Wie altersdivers ist euer Stadtwerk aufgestellt?
👉 Wie gelingt bei euch der Wissenstransfer zwischen den Generationen?
👉 Welche Formate oder Modelle haben sich bei euch bewährt?
Teilt eure Erfahrungen – denn gute Lösungen entstehen, wenn wir voneinander lernen.
Schöne Grüße
Ralf Greiner