
Bildquelle: Stadtwerke Rüsselsheim, Maik Landwehr
Im Juni dieses Jahres führten die Stadtwerke Rüsselsheim einen innovativen Ansatz zur Projektumsetzung ein – den Projektmonat.
Das Ziel war es, wichtige Aufgaben zu lösen, die im normalen Arbeitsalltag oft zu kurz kommen, und diese in einem fokussierten Zeitraum von nur vier Wochen abzuschließen.
Mit einem klaren Fokus und einer strukturierten Herangehensweise sollten insgesamt elf Projekte erfolgreich umgesetzt werden, um nicht nur Ergebnisse zu erzielen, sondern auch wertvolle Lernprozesse für zukünftige Projekte zu generieren.
Im Gespräch mit Maik Landwehr, dem Geschäftsführer der Stadtwerke Rüsselsheim, reflektieren wir die Herausforderungen, Erfolge und zentralen Erkenntnisse aus diesem ersten Projektmonat.
Der größte Mehrwert: Zusammenarbeit und Effizienzsteigerung
Der größte Mehrwert des Projektmonats lag in der gestärkten Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen.
Durch die interdisziplinäre Kooperation und das gemeinsame Arbeiten an klar definierten Zielen konnten Mitarbeitende aus verschiedenen Bereichen ihre Expertise einbringen und gleichzeitig von den Erfahrungen der anderen profitieren.
Das führte nicht nur zu einer Effizienzsteigerung, sondern auch zu einer spürbaren Entlastung der Fachabteilungen. Durch die Einführung von Automatisierungen und die Optimierung von Prozessen konnten viele zeitaufwendige Aufgaben signifikant reduziert werden.
Dies verschaffte den Mitarbeitenden wertvolle Zeit und ermöglichte es ihnen, sich stärker auf strategische Aufgaben zu konzentrieren.
Ein weiteres wichtiges Ergebnis war die Einführung eines Integrierten Managementsystems und die Automatisierung von Prozessen.
Diese Maßnahmen tragen langfristig zur Kostenreduktion bei, verbessern die Transparenz und schaffen klare Strukturen innerhalb des Unternehmens.
Diese Veränderungen ermöglichen den Stadtwerken, nicht nur auf operative Anforderungen effizienter zu reagieren, sondern sich auch langfristig auf die Herausforderungen der Energiewende und Digitalisierung vorzubereiten.
Herausforderungen im Projektmonat: Ressourcen und externer Input
Trotz der vielen Erfolge gab es auch Herausforderungen, die nicht unbeachtet blieben.
Besonders im Bereich der Programmierung stießen die Stadtwerke an ihre Grenzen. Hier waren kontinuierliche Arbeitsblöcke erforderlich, die in einem so kurzen Zeitraum schwer zu koordinieren waren.
Zudem zeigte sich, dass das Ressourcenmanagement eine der größten Hürden darstellte. Ein Projekt hing von einem externen Dienstleister ab, wodurch die Abhängigkeit von externen Partnern nicht immer optimal zu steuern war.
Diese Erfahrung war ein klares Lernsignal für zukünftige Projekte, bei denen die Koordination und Planung von externen Ressourcen frühzeitig besser berücksichtigt werden muss.
Optimierungen für den nächsten Projektmonat: Flexibilität und klare Planung
Maik Landwehr zieht bereits einige wertvolle Schlüsse für den nächsten Projektmonat.
Ein zentrales Anliegen ist, die Abhängigkeiten von externen Dienstleistern noch besser zu berücksichtigen und die Planung von kontinuierlichen Arbeitsblöcken effizienter zu gestalten.
Auch die Ressourcenplanung und interne Koordination sollen verbessert werden, um Verzögerungen und Blockaden von Anfang an zu vermeiden.
Der Ablauf eines erfolgreichen Projektmonats: Ein klar strukturierter Prozess
Der Erfolg des Projektmonats war nicht zuletzt der klaren Struktur und dem gut durchdachten Prozess geschuldet, den Maik Landwehr und sein Team etabliert haben. Dabei gab es zu Beginn des Monats eine sorgfältige Vorbereitungsphase:
- Startphase: Zu Beginn wurde eine zweiwöchige Vorbereitungszeit eingeplant, in der die Projektleiter ausgewählt, die Ziele definiert und die Ressourcen bereitgestellt wurden. Eine klare Projektstruktur legte fest, wer für welche Aufgaben zuständig war und welche Tools und Prozesse genutzt werden sollten.
- Mittelphase: In der Mitte des Monats fanden regelmäßige Stand-Ups und Meetings statt, bei denen der Projektfortschritt verfolgt und etwaige Probleme schnell identifiziert wurden. Max 1-2 Minuten pro Projekt. Eine kontinuierliche Kommunikation und die flexible Anpassung an die Gegebenheiten waren entscheidend, um den Projekten den nötigen Raum zur Weiterentwicklung zu geben. Besonders bei externen Partnern und Dienstleistern war es wichtig, diese gezielt einzubinden, um die Aufgaben im Einklang mit dem Projektplan voranzutreiben.
- Endphase: Am Ende des Projekts wurde ein Review durchgeführt, das die Ergebnisse klar zusammenfasste. Besonders hilfreich war hier eine präsentationsfreundliche Darstellung der Ergebnisse, die eine verständliche 3-minütige Zusammenfassung je Projekt beinhaltete. Die Erfolge werden dann durch Info-Tafeln im Unternehmen sichtbar gemacht, sodass die Ergebnisse nicht nur im Team, sondern auch unternehmensweit gewürdigt werden können.
Ergebnisse des Projektmonats: Ein klarer Erfolg
Der Projektmonat führte zu einer Vielzahl an greifbaren Ergebnissen, die das Unternehmen spürbar voranbrachten:
- Neue Busanzeigen wurden erfolgreich eingebaut und in Betrieb genommen.
- Ein neues IT-Sicherheitstool sorgt jetzt für mehr Klarheit und bessere Absicherung des Netzwerks.
- Eine KI-Voice-Lösung wurde für den Kundensupport vorbereitet.
- Vergaberichtlinien wurden überprüft und vereinfacht.
- Transparenz in den Aufgaben innerhalb des Unternehmens wurde verbessert, was Optimierungspotenziale schuf.
- Flottenmanagement wurde zentralisiert und optimiert.
- Ein Integriertes Managementsystem für zentralen Zugang zu wichtigen Regelungen wurde eingeführt.
- Das Vertriebscontrolling wurde neu strukturiert, und die Datenstrukturen optimiert.
- Ein KPI-Katalog zur transparenten Unternehmenssteuerung wurde erstellt.
- Ein bisher papierbasierter Prozess wurde digitalisiert und somit vereinfacht und beschleunigt.
Fazit: Strukturierte Projekte als Basis für künftigen Erfolg
Der Projektmonat der Stadtwerke Rüsselsheim war ein durchschlagender Erfolg, der zeigte, wie durch klare Ziele, eine strukturierte Herangehensweise und kontinuierliche Kommunikation auch innerhalb kurzer Zeit große Fortschritte erzielt werden können.
Das Konzept der Projektwochen und der fokussierten Arbeit hat das Unternehmen effizienter gemacht und gleichzeitig die Teamarbeit gestärkt.
Maik Landwehr und sein Team haben damit den Grundstein für künftige Projektphasen gelegt, die nun noch strukturierter und mit klareren Zeiträumen durchgeführt werden können.
Der Erfolg dieses Projektmonats zeigt, dass mit pragmatischer Planung und einem strukturierten Ansatz große Veränderungen möglich sind – und das innerhalb kürzester Zeit.
„Wir brauchen eine Fortsetzung!“ – so die klare Entscheidung des Projektteams. Die Stadtwerke Rüsselsheim haben damit nicht nur den Erfolg des ersten Projektmonats gefeiert, sondern auch den Weg für zukünftige, erfolgreiche Umsetzungen geebnet.
Vielen Dank für das ehrliche und inspirierende Gespräch Herr Landwehr.
Schöne Grüße
Ralf Greiner