
Bildquelle: „KI-generiertes Bild mit OpenAI DALL·E“
In Zeiten von Fachkräftemangel, Generationenwandel und zunehmender Digitalisierung ist klar:
Das klassische Bewerbungsgespräch – bei dem Schulnoten, Zeugnisse und der Lebenslauf im Vordergrund stehen – reicht nicht mehr aus, um herauszufinden, ob ein Mensch wirklich zum Unternehmen passt.
Stadtwerke, die zukunftsfähig bleiben wollen, müssen den Fokus verschieben: Weg von reiner Leistungsbewertung – hin zu echter Potenzialerkennung, Persönlichkeit und Passung zur Unternehmenskultur.
Warum Stadtwerke umdenken müssen
Stadtwerke stehen vor großen Herausforderungen: Die Energiewende, der demografische Wandel und der Fachkräftemangel treffen besonders Versorgungsunternehmen in mittelgroßen und ländlichen Regionen.
Gleichzeitig verändert sich die Erwartungshaltung der Bewerber:innen – besonders der Generation Z.
Lebenslauf und Schulabschluss werden zwar nicht irrelevant, doch viel wichtiger ist:
- Was kann jemand lernen?
- Wie gut passt diese Person ins Team?
- Was treibt sie an?
Der Blick hinter die Unterlagen: Was wirklich zählt
Noten geben nur sehr eingeschränkt Auskunft über Kompetenzen wie:
- Problemlösefähigkeit
- Teamwork und Kommunikationsstil
- Kritikfähigkeit und Lernbereitschaft
- Eigeninitiative und Neugier
Gerade Quereinsteiger:innen oder Menschen mit Brüchen im Lebenslauf bringen oft genau die Lebenserfahrung und Anpassungsfähigkeit mit, die in modernen Teams gebraucht wird.
Diese Qualitäten sind mit klassischen Auswahlkriterien kaum zu erkennen.
5 neue Perspektiven für das Bewerbungsgespräch
1. Motivation statt Musternoten:
Was interessiert die Person an der Stelle? Was hat sie über das Unternehmen recherchiert?
Menschen, die sich aktiv mit dem Stadtwerk beschäftigen, zeigen echtes Interesse – unabhängig von ihrem Zeugnisdurchschnitt.
2. Gespräch auf Augenhöhe:
Weg vom Verhörstil – hin zum Dialog. Wenn Bewerber:innen sich wohlfühlen, zeigen sie mehr von ihrer Persönlichkeit. Das hilft, Stärken sichtbar zu machen, die sonst verborgen bleiben.
3. Rollenspiele oder praxisnahe Aufgaben:
Ein kleines Szenario aus dem Arbeitsalltag zeigt oft mehr als zehn Nachfragen zum Lebenslauf. Wie reagiert jemand in Stresssituationen? Wie erklärt sie oder er komplexe Themen einfach?
4. Fokus auf Werte & Kultur:
Ein Gespräch über persönliche Werte (Teamgeist, Sicherheit, Nachhaltigkeit) hilft zu erkennen, ob jemand zur Kultur des Stadtwerks passt – ein entscheidender Erfolgsfaktor für langfristige
Bindung.
5. Lernbereitschaft erkennen:
Gerade im technischen Umfeld verändern sich Aufgaben rasch. Wer signalisiert, bereit zu sein, Neues zu lernen – zum Beispiel durch Weiterbildungen oder digitale Tools – ist wertvoller als jede
Schulnote.
Unser Impuls aus der Praxis
Viele Stadtwerke, mit denen wir zusammenarbeiten, nutzen inzwischen Bewerbungsgespräche nicht mehr nur als Auswahlverfahren – sondern als zweiseitiges Kennenlernen.
Einige lassen Bewerber:innen bereits einen ersten Einblick in die digitale Lernplattform werfen oder geben kleine Aufgabenstellungen mit Bezug zur Stelle. Das schafft Transparenz – und spart später Enttäuschung auf beiden Seiten.
Einige Stadtwerke nutzen bereits die Vorteile von KI, um die Vorbereitung des Bewerbungsgespräches zu optimieren. Zum Bespiel durch einen selbst erstellten KI Bot der die Bewerbung mit der Stellenausschreibung abgleicht und Fragen für das Gespräch vorschlägt. Das spart Zeit, schafft neue Impulse und unterstützt einen fairen Gesprächsverlauf.
Fazit: Ein Gespräch, das Zukunft schafft
Stadtwerke, die im Bewerbungsgespräch nicht nur auf den „richtigen“ Werdegang achten, sondern auf Haltung, Potenzial und Motivation, schaffen die Basis für stabile, engagierte Teams.
Besonders junge Talente und Quereinsteiger:innen wünschen sich heute Gespräche, in denen sie gesehen werden – als ganze Person.
Frage zum Schluss:
Wie laufen Bewerbungsgespräche bei euch ab? Und: Was müsste sich vielleicht ändern, um verborgene Talente sichtbar zu machen?
Tipp: Wer seine Talente nicht nur finden, sondern auch fördern möchte, sollte frühzeitig moderne Weiterbildungsangebote integrieren – ob als Onboarding oder zur Talententwicklung. Viele Stadtwerke setzen dafür auf unsere digitale Lernplattform – flexibel, praxisnah, nachhaltig.
Liebe Grüße
Ralf Greiner
Lernplattform für Stadtwerke
Kommentar schreiben